Im Herzen der Schweizer Alpen liegt der Kanton Wallis. Das Wallis ist ein Kanton der Vielfalt, der Unterschiede, ja der Gegensätze: Zweisprachigkeit, geprägt von schroffen Felsen und sanften Tälern, von ewigem Gletschereis und plätschernden Bergbächen, von kantiger Strenge und einnehmender Lieblichkeit. Jedes Tal hat seine Eigenart, jede Alp seine Besonderheit.
So unterschiedlich markant wie die Walliser selber, ist auch der Käse, der hier produziert wird. Die Milch von Gommer Kühen hat ein anderes Aroma, als die ihrer Schwestern aus dem Bagnertal. Jeder Käselaib, der es hier auf den Tisch schafft, verfügt über seine ganz eigene Geschmacksnuance.
Der grösste Teil der Rohmilchkäseproduktion ist dem Raclette du Valais AOP zuzuschreiben. Es gibt aber auch Fondue, Tomme oder Schnitt- und Hobelkäse, die nach derselben traditionellen Methode wie Raclette du Valais AOP hergestellt werden. Einzig bei den Verarbeitungsprozessen und den Reifegraden gibt es kleine feine Unterschiede.
Walliser Bergkäse
Aromatisch, frisch und ein reines Naturprodukt - der Walliser Bergkäse. Er stammt aus 100% Walliser Bergmilch und wird hauptsächlich als Schnittkäse gegessen. Die Bergmilch stammt von Kühen, die sich von Frühjahr bis Herbst von würzigen Gräsern und Kräutern und in den verschneiten Wintermonaten von leckerem Bergheu ernähren. Die aromatische Bergmilch verleiht dem Walliser Bergkäse seinen einzigartigen Geschmack.
Walliser Hobelkäse
Seinen Namen hat er von der Art, wie er vorwiegend serviert wird. Er schmeckt als Aperitif oder Dessert. Wer kennt ihn nicht, den Walliser Hobelkäse. Dazu ein kräftiger Walliser Rotwein (Dôle, Pinot Noir) oder ein fruchtiger Walliser Weisswein (Fendant, Johannisberg). Einfach vorzüglich.
Seit Generationen wird ein Teil des Walliser Rohmilchkäses nach einer Reifungszeit von ca. zwei bis drei Monaten gewaschen. Das heisst, er wird von seiner Rindenschmiere befreit und in den Käsekellern auf Spezialgestellen vertikal nochmals mindestens zehn Monate gepflegt und gelagert. So lange, bis er den idealen Reifegrad für Hobelkäse aufweist
Die Bezeichnung Alpkäse darf nur für Käse verwendet werden, der aus Alpmilch besteht. Unsere Kühe verbringen dafür den ganzen Sommer auf der Alp. Diese werden direkt auf der Alp gemolken und die Milch wird von der Sennerin oder dem Senn in der Alpkäserei verkäst. Aromatische Kräuter, bunte Blumenwiesen, kristallklares Wasser und reine Bergluft verleihen der Alpmilch ihren einzigartigen Geschmack.
In vielen Seitentälern des Wallis betrieben die Bergbauernfamilien früher eine Dreistufenwirtschaft (Heimbetrieb – Maiensäss – Alpbetrieb). In den Maiensässen stellten die Bergbauern kleine Käselaibe, sogenannte Walliser Tomme her. Der Walliser Tomme diente vor allem dem Eigenbedarf. Mit der Strukturentwicklung der Landwirtschaft, wurde die gemolkene Milch in Dorfkäserein geliefert. So verschwand allmählich auf vielen Maiensässen die Produktion des Walliser Tommes.
Vor einigen Jahren erinnerten sich findige Walliser Käser an die fast vergessene Käsetradition. Die Liebhaber von Naturkäse begannen mit der Vermarktung von halbharten, vollfetten Kleinkäsen, wie diese früher auf den Voralpen hergestellt wurden. Aus dem neu entdeckten Walliser Tomme wurde eine wahre Erfolgsgeschichte.
Fondue ist eines der beliebtesten Käsegerichte der Schweiz. Die heisse Verführung in Käsegestalt gibt es in unzähligen verschiedenen Varianten. Jede Region und jedes Käsegeschäft hat ihre eigene geheime Käsemischung.
Das Walliser Fondue besteht aus einer einzigartigen Mischung aus Raclette du Valais AOP und älterem sowie jungem Walliser Bergkäse. Mit Hilfe von ein paar unabdingbaren Utensilien wie einem Rechaud, einem Caquelon und ein paar Fonduegabeln lässt sich das Walliser Fondue im Handumdrehen geniessen. Zum „normalen“ Walliser Fondue wird Brot, zum Walliser Tomatenfondue geschwellte Kartoffeln und zum Walliser Williamsfondue Brot und geschnittene Williamsbirnen serviert.